Es war ein Experiment - und es ist gelungen. Zwei mal hintereinander, am Freitag, 25. und Samstag, 26. Januar 2008 war die Bürgerhalle ausverkauft. Vor insgesamt etwa 600 Zuschauern präsentierte sich der Posaunenchor Dahl von seiner "Swingenden Seite".
Wie bei den letzen Konzerten führte wieder Klaus Wurm mit seiner lässig gekonnten Moderation durch ein abwechslungsreiches Programm, das sowohl junge als auch forgeschrittene Semester in seinen Bann zog. Vor zunächst fast leerer Bühne zogen die Bläser zum Titel "Conquest Of Paradise" in Gruppen in die Bürgerhalle Dahl ein, um dann den Sound immer weiter aufzubauen, bis schließlich die Bühne mit annähernd 60 Musikern gefüllt war um einen gewaltigen Klangteppich zu knüpfen.
Am Freitag hatten die Jüngsten des PCD ihren großen Auftritt. Sinje Gläßner, die sich zusammen mit Wilfried Hunsmann um die Ausbildung der Anfänger kümmert, präsentierte mit dem "Lummerlandlied" aus Jim Knopf und "The Banana Boat Song", bekannt durch Harry Belafonte, was die Kleinen schon nach kurzer Zeit drauf haben.
Im weiteren Verlauf des Abends brillierten Nora Hermülheim und Sarah Körner als Solisten beim "Lion King" und die studierte Jazztrompeterin Sinje Gläßner zeigte Ihr Improvisationkönnen u.a. bei einem Ennio Morricone-Medley und einer funkigen Hip-Hop-Fassung des schottischen Klassikers "Highland Cathedral".
Immer wieder ein besonderer Glanzpunkt ist die Beteiligung eines Gesangparts, der dieses Jahr von Patricia Vivanco übernommen wurde. Den Auftakt machte sie mit "Big Spender", bei dem ihre soulige Stimme das Publikum sofort in den Bann zog. Spätestens beim vom Stephan Mehl arrangierten "All By Myself bekam man eine Gänsehaut.
Höhepunkt war sicher das ebenfalls von Stephan Mehl arrangierte Ennio Morricone-Medley das Abwechslung aus gefühlvoll gespielten Balladen wie dem Thema aus dem Film "Spiel mir das Lied vom Tod (Once Upon A Time in the West)" und klanggewaltigen Passagen bei "Ecstasy Of Gold" aus dem Film "Zwei glorreiche Halunken" bot. Gefühlvoll ergänzt durch Patricia Vivanco, die durch die spährische Summstimme dem Stück das Sahnehäubchen aufsetzte.
Da der Posaunenchor klassischerweise nur aus Blechbläsern besteht, wäre ein solches Konzert ohne die Beteiligung befreundeter Musiker überhaupt nicht möglich. Jens Baumann überzeugte zum wiederholten mal wieder am Schlagzeug, an den Percussions sorgte Christian Breddermann für allerlei Effekte. Am E-Bass waren Jörg Scholz und Marius Kraus für tiefgründigen, deftigen Sound zuständig, am Keyboard entlockte Martin Rösner nicht nur klassische Piano-Töne sondern ließ zum Morricone-Medley auch die Panflöte und die unvergessliche Mundharmonika erklingen. Zwar auch aus Blech, aber dennoch nicht beim PCD zu finden, gaben Birgit Bernhard und Michael Viktor am Waldhorn dem ganzen die richtige Würze.
Ebenfalls nicht zu vergessen sind die Menschen, die im Hintergrund arbeiten, und dafür sorgen, das Beleuchtung, Bild und Ton in der Bürgerhalle für eine entsprechende Atmosphäre sorgen. Ein dickes Dankeschön daher an Frank Obersheimer am Mischpult, Uwe Niehaus an der Videokamera und Maik Striebeck am Verfolger.
Lesen Sie auch was die Presse im Vorfeld und natürlich nach dem Konzert geschrieben hat. Fotos vom Event sehen Sie unter der Rubrik Bildergalerie.